Oetz im Ötztal



Oetz im Ötztal ist eine Gemeinde im Bezirk Imst, Tirol, Österreich. Sie liegt im vorderen Ötztal in einer Talweitung zwischen zwei Bergsturzlandschaften.

Oetz bildet ein Haufendorf, das durch seine Beckenlage am Fuß des 3.008 m hohen Acherkogel (dem nördlichsten Dreitausender der Alpen) ein besonders mildes Klima aufweist. Die Gemeinde besteht aus mehreren Orten (Weilern) (zum Beispiel Ötz, Piburg, Oetzerau, Oetzerberg...). Durch den Hauptort fließt die Ötztaler Ache, dadurch ist Ötz auch häufig Schauplatz von Kajakmeisterschaften. Kommerziell wird die Ötztaler Ache befahren mit Rafts.

Sehenswert sind verschiedene historische Gasthöfe im Ortskern, teils mit Fassadenmalereien (Gasthof Stern), und die spätgotisch-barockisierte Pfarrkirche. Das "Turmmuseum", erhielt 2005 den Museumspreis des Bundeslandes Tirol.

Oetz ist ein zweisaisonaler Fremdenverkehrsort mit der (Schi- und Wander-)Region Hochötz. Der Tourismus bildet den wichtigsten Wirtschaftszweig. Viele Einwohner, die nicht in dieser Branche tätig sind, pendeln täglich zu ihren Arbeitsplätzen in größere Orte (Imst, Landeck, Innsbruck).

Oetz im Ötztal

Geschichte

Erste Spuren aus der Hallstattzeit weisen darauf hin, dass sich in diesem Gebiet schon vor etwa zweieinhalbtausend Jahren Menschen niedergelassen haben. Erstmals wird "Ez" in einer Schenkungsurkunde Herzog Heinrichs des Löwen an das Stift Wilten genannt. Wie das ganze Tal gehörte Oetz zum Gericht Petersberg bei Silz, das Herzog Meinhard II. 1266/1267 unter seine Landesherrschaft brachte. "Dingstatt" (Ort des Gerichtstages) für das Ötztal war in Oetz, wonach das Tal nach dieser Gemeinde benannt wurde. Wie auch in Umhausen spielte der Flachsanbau ab dem 17. Jahrhundert eine große Rolle, bis er Anfang des 20. Jahrhunderts eingestellt wurde. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Oetz immer mehr zu einer Tourismusgemeinde. Bereits 1877 wurde durch den Hotelier und Reichsratsabgeordneten Johann Tobias Haid der erste Verschönerungsverein gegründet.

Piburger See bei Oetz im Ötztal

Piburger See

Ein beliebtes Ausflugsziel ist der nahe gelegene Piburger See. Der 800 m lange, 250 m breite und bis zu 25 m tiefe See ist das Ergebnis eines Bergsturzes. Das naturbelassene Gewässer stellt den größten See im Ötztal dar. Er ist mit bis zu 24 C auch der wärmste Gebirgssee Tirols.

"Der schönste Spaziergang Tirols ist von Roppen über Sautens zum Piburger See und über die Achstürze nach Oetz." (Bruder Willram, Dichter)

Der Piburger See ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Tirols. Bereits 1929 wurde er zum Naturdenkmal erklärt. 1983 konnte das Schutzgebiet erweitert werden, es entstand das heutige Landschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See. Landschaftsschutzgebiete sind Gebiete, die zur Erhaltung der besonderen landschaftlichen Eigenart und Schönheit und des sich daraus ergebenden Erholungswertes unter Schutz gestellt werden. Der Schutz von Tieren und Pflanzen tritt hier in den Hintergrund. Im Frühjahr 2004 wurde seitens der Tiroler Landesregierung eine Betreuungsstelle für dieses Schutzgebiet eingerichtet. Wesentliche Aufgaben der Gebietsbetreuung sind die Vermittlung der Besonderheiten und der Bedeutung eines Schutzgebietes und damit die Sensibilisierung der Bevölkerung dafür.

Die urkundlich belegte Geschichte des Sees geht auf das Jahr 1282 zurück, als Graf Meinhard II. den See als Zugehör des benachbarten Hofs Piburg dem Stift Stams im Oberinntal schenkte. 1860 verkaufte das Stift den See. 1980 kaufte die Gemeinde Oetz den See und ließ die alte Bade- und Bootsanlage erneuern.

Sage vom Piburger See

Die Geschichte erzählt:
"Wo dieser Gebirgssee bei Oetz im Ötztal seine Wellen schlägt, war vor Zeiten eine schöne Ebene mit einem stolzen Bauernhofe und einer freundlichen Kapelle. Hof und Kapelle sind versunken, weil die dortigen Bewohner den Feiertag nicht heiligten. Sie waren so gottlos, daß sie am Hohen Frauentag (15. August) das Heu, das sie am vorigen Tage gemäht hatten, einführten. Als sie aber mit dem ersten großen Fuder zum Stadel kamen, wich plötzlich der Boden und der ganze Hof versank mit Mann und Maus."

Oetz im Ötztal - Urlaub machen in seiner schönsten Form.